Das Schröpfen gilt als schmerzlindernd und allgemein durchblutungsfördernd. Es aktiviert das Immunsystem und löst Verhärtungen im Haut- und Unterhautgewebe.
Die wichtigsten Heilanzeigen: Schmerzzustände bei rheumatischen Erkrankungen (wenn Wärme lindert), Rücken- und Nackenschmerzen, Muskelverspannungen, Magen- und Darmbeschwerden, chronische Schwächezustände sowie Immunstimulation.
Was ist das Schröpfen und wozu dient es?
Das Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren, das sich über viele tausend Jahre bewährt und erhalten hat und heute noch seine Gültigkeit besitzt. Es wird in der Alternativmedizin oft eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Heilverfahren.
Nach der Lehre der chinesischen Heilkunst dient Schröpfen dazu, das Gleichgewicht von Yin (Ruhe) und Yang (Aktion) wieder herzustellen.Störungen, Blockaden und Stauungen von Qi sollen gelöst werden. Qi ist die Energie oder Lebenskraft, die durch den Körper fließt. Die Wirkung des Schröpfens beruht auf den neurophysiologischen und reflektorischen Verbindungen der Schröpfzonen und den ihnen zugeordneten Organen.
Wie wird geschröpft?
Nach der Erzeugung von Unterdruck in kleinen Gläsern (Schröpfbecher), werden diese auf die Haut (vornehmlich im Rückenbereich) aufgesetzt, wo sie einige Minuten fixiert bleiben. Sie saugen sich an der Körperoberfläche fest, ziehen Haut und Gewebe nach oben und stimulieren dadurch die darunter liegende Muskulatur.
Der Unterdruck lässt die kleinen Hautgefäße anschwellen und erzeugt eine Hautreizung und schließlich ein künstliches Hämatom (blauer Fleck).
Die Blutgefäße weiten sich, das Blut und Qi kann verstärkt fließen. Abfallstoffe werden verstärkt ausgeschieden und innere Organe über die Hautreflexzonen angeregt.
Eine andere Form des Schröpfens ist die Schröpfmassage. Bei diesem Verfahren wird zuerst der Rücken mit durchblutungsförderndem Öl eingerieben, dann werden die Schröpfgefäße über den Rücken gezogen. Durch das Verschieben der vakuumierten Schröpfköpfe läßt sich eine Massagewirkung und ein Anregen des Lymphflusses erreichen.
Diese Therapie eignet sich gut bei Erkältungen, Kopfschmerz, HWS-, Schulter-Arm-Syndrom, Lumbago, verspannter Rückenmuskulatur und bei allen Störungen, die sich durch Wärme verbessern lassen, sowie zur Stärkung des Immunsystems.
Nach dem Schröpfen bleiben je nach der individuellen Reaktionsweise des Patienten oft Verfärbungen und Male auf der Haut zurück, die jedoch schnell wieder verschwinden. Es bilden sich häufig künstliche Blutergüsse - ein durchaus erwünschter Effekt: das aus den kleinen Blutgefäßen ausgetretene Blut wird vom Immunsystem abgebaut. Dabei entsteht eine Mehrdurchblutung und Auflockerung des Gewebes, eine Erwärmung des Areals und eine erhöhte Lymphtätigkeit.
Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende sehr angenehme Wärme an den geschröpften Punkten.